Mittwoch, 26. August 2015

Der Skandal geht ungebremst weiter!

Wie nun gemeldet wird, haben bundesdeutsche Geheimdienste den US-Diensten bereitwillig Daten, die sie durch Geheimdienstoperationen erlangt haben, überlassen. Als Gegenleistung sollen die US-Spione den deutschen Kollegen die Internet-Abhörsoftware XKeyscore überlassen haben.

Seinen Ausgangspunkt des Spionage-Tauschgeschäfts soll eine Vorführung des Amerikaner in der Abhörstation Bad Aibling am sechsten Oktober 2011 gewesen sein. Dort haben, so heißt es, Mitarbeiter der NSA ihren Kollegen vom Bundesamt für Verfassungsschutz die Einsatzmöglichkeiten und Ergebnisse der genannten Software vorgeführt. Die Deutschen sollen dabei so sehr beeindruckt gewesen sein, daß der Präsident des Verfassungsschutzes die Amerikaner förmlich um die Überlassung der Software gebeten habe.
Die Spionagesoftware hatte nämlich gezeigt, daß diese in der Lage sei, mit großer Treffsicherheit benutzte Programme, Internetanwendungen und Protokolle zu erkennen. Gezeigt habe sich auch, daß XKeyscore fähig sei, z.B. E-Mail-Dienst wie Hotmail, Suchmaschinen wie Yahoo oder auch Socialmedia wie Facebook zu erkennen. Sogar Benutzernamen und Passwörter wurden erkennbar.
Im Gegenzug für die Überlassung der Software verpflichtete sich der bundesdeutsche Verfassungsschutz zur größtmöglichen Überlassung von Daten, die für die Arbeit der NSA wichtig sind. Eigentlich darf der Verfassungschutz nur nach Genehmigung durch einen Parlamentsausschuss nur Einzelpersonen "belauschen": Telefonate, E-Mails und Faxe zum Beispiel. Bei diesen Abhöraktionen fallen auch sogenannte Metadaten an, die "selbstverständlich" auch gespeichert werden. Mit diesen Metadaten kann man Bewegungsprofile von Personen, die Internetnutzung und auch das Agieren in sozialen Netzwerken rekonstruieren. Renommierte Verfassungsrichter halten es nicht für erlaubt, daß diese Daten, vergleichbar mit Adresse und Absender beim "old-school"-Briefverkehr, mit erfasst und gespeichert werden. Die Schlapphüte sehen das außer ihrer Sicht natürlich anders. 
Die Amerikaner sollen bei diesem Deal übrigens darauf bestanden haben, daß die Deutschen "working results" liefern und übten deshalb massiven Druck auf die deutsche Seite aus. 
Man stelle sich also vor, daß es sich hier um weiteres Mosaiksteinchen handelt, das belegt, daß die ganze Aufregung rund um die NSA nur gespielt und geheuchelt ist, denn die deutschen Dienste sitzten wie selbsverständlich mit im Boot bei den weltumspannenden Lauschaktionen. 

Mal sehen, was uns als nächste Spitze des Eisbergs präsentiert wird.

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