BND-NSA-News-Update --- NSA und BND europaweit aktiv
Laut einer Meldung der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" hat der deutsche Auslandsgeheimdienst BND im Auftrag des US-Geheimdienstes NSA auch Telekominikationsdaten aus den Niederlanden und Belgien ausgespäht und an die Amerikaner weitergegeben.
"Der Standard" zitiert den österreichischen Abgeordneten Peter Pilz (Grüne) mit den Worten "Die deutsche Regierung stand mindesten zehn Jahre lang auf der
falschen Seite", wie Pilz am Donnerstag bei einer
Pressekonferenz im Europaparlament in Brüssel sagte. Nach diesen Angaben des Europaabgeordneten Pilz suchte der BND die Leitungen anhand einer
Prioritätenliste der NSA aus. Nach Angaben des Grünen-Politikers verteilen sich die angezapften
255 Transitleitungen auf 31 europäische und 33
nicht-europäische Staaten. Danach kommen auf die Niederlande demnach 71
Leitungen, auf Belgien 15. Die USA, Kanada und Großbritannien fehlen
demnach in dieser Prioritätenliste.
Laut der "Frankfurter Rundschau" erhob der österreichische Grüne schwere Vorwürfe gegen den BND. Pilz
veröffentlichte den E-Mail-Verkehr zwischen einem Mitarbeiter des BND
und der Telekom. Darin spricht man sich über die Hilfe beim Abgreifen
von Daten am Telekomknotenpunkt Frankfurt ab. „23 von 28
Mitgliedstaaten der EU wurden vom BND für die US-Dienste NSA und CIA
ausspioniert“, sagte Pilz.
Der zuständige niederländische Minister Alexander De Croo nannte die mutmaßliche Beteiligung deutscher
Geheimdienste an der Ausspähung europäischer Ziele als «besonders
pikant» – , weil doch Bundeskanzlerin Angela Merkel von US-Präsident
Barack Obama umfassende Erklärungen gefordert habe, nachdem bekanntwurde,
dass der amerikanische Geheimdienst NSA ihr Handy abgehört hatte. Wenn
sich die Berichte über das Ausmaß deutscher Überwachung bewahrheiten
würden, müsste Merkel Erklärungen liefern, merkte De Croo an.
Die niederländische Regierung prüft den Vorwurf, dass der deutsche Auslandsgeheimdienst BND
für die NSA Datenkabel aus den Niederlanden angezapft
hat. Innenminister Roland Plasterk sagte dies am Dienstag dem
Parlament in Den Haag zu, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP
berichtete. Plasterk beauftragte den niederländischen Geheimdienst AIVD mit der
Untersuchung. Das niederländische Parlament forderte eine rückhaltlose Aufklärung der
Affäre.
Was wohl die nächste Spitze des Eisberg sein wird?
Labels: Belgien, BND, Bundesregierung, EU, Geheimdienste, Niederlande, NSA, Österreich, Spionage, Telefon, Telekom, Überwachung, USA
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