NEUES von der NSA - "Front"
Wie aus den derzeit neuesten Enthüllungen der Plattform Wikileaks hervorgeht, hat die NSA mindestens seit dem Jahre 1999 die
Bundesregierung systematisch ausgespäht - erst in Bonn, danach in
Berlin.
Die in den Selektorenlisten laut "Süddeutsche Zeitung" aufgeführten Telefon - Nummern zeigen nur einen Ausschnitt
derjenigen Telefonanschlüsse, die die National Security Agency als
sogenannte "Selektoren" in ihren Computern führte und möglicherweise
sogar bis heute führt. Gespräche, die über diese Nummern laufen, werden automatisch aufgezeichnet. Anhand dieser Nummern in dieser Selektorenliste wird deutlich,
dass die Ausspähung durch die NSA Bundesminister, Referenten und sogar
Faxgeräte von Ministerien umfasste.
Von den persönlichen Durchwahlnummern der Minister über die Nummern
parlamentarischer Staatssekretäre bis hin zu zentralen Faxnummern von
Ministerien hat die NSA alles überwacht. An einigen Abhöraktionen war
auch ein britischer Geheimdienst beteiligt.
Laut den von Wikileaks veröffentlichten Dokumenten reicht die US-Spionage mindestens bis in die neunziger Jahre zurück. In der
Regel ist die Überwachung an Funktionen und nicht an Personen gebunden. Es finden sich aber auch Einträge, die klar Personen
zugeordnet werden können: "FINANCE MIN LAFONT" etwa für den früheren
Finanzminister Oskar Lafontaine (von Herbst 1998 bis Frühjahr 1999 im
Amt).
Aus den Dokumenten geht außerdem hervor, dass die NSA Angela Merkel
ausgespäht hat - ein Widerspruch zur Ankündigung der Amerikaner, die
Kommunikation der Kanzlerin sei tabu. Besonders unangenehm ist das für die Ermittler der
Bundesanwaltschaft. Diese war zweimal dem Verdacht
nachgegangen, dass die amerikanischen Nachrichtendienste das
Mobiltelefon Merkels abgehört haben könnten. Die Strafverfolger hatten angeblich
keine Anhaltspunkte dafür gefunden und befunden, es bestünden "keine
weiteren Ermittlungsansätze". Nicht nur unangenehm, sondern peinlich.
Außer dem Bundeskanzleramt sind ebenfalls die Wirtschafts-, Finanz- und
Agrarministerien stark betroffen. Die NSA-Spione interessierten sich demnach vor
allem für die deutsche Währungs- und Handelspolitik. Gerhard Schindler,
Präsident des Bundesnachrichtendienstes, sagte zwar einmal, dass es für
US-Geheimdienste ein Verbot der Wirtschaftsspionage gebe. Tatsächlich
aber, das beweisen die Wikileaks-Enthüllungen, kommt den
US-Geheimdiensten eine bedeutende Rolle zu: Sie verschaffen der
Weltmacht Vorteile im Handel.
Hier zeigt sich nicht nur eine weitere Spitze des offenbar unvorstellbar großen Eisbergs NSA-Skandal, sondern hier liegt ein weiterer, eklatanter Hinweis vor für die alles überstrahlende Führungsschwäche der Frau Merkel. Nach außen verteilt sie eine Beruhigungspille nach der anderen, und in Wahrheit läßt sie alle Dinge nur laufen, Hauptsache, sie kann den Eindruck erwecken, sie hätte mit alledem nichts zu tun. Es reicht eben nicht aus, im Strom mitzuschwimmen, denn wenn man das tut, kann man seine Richtung nicht selber bestimmen. Gäbe es im Kanzleramt Führungsqualitäten, dann wären im Verhältnis zur USA bereits ganz andere Saiten aufgezogen worden.
Und zwar berechtigterweise!
Labels: Amtseid, BND, Bundeskanzleramt, Merkel, NSA, Spionage, Überwachung, Überwachungsstaat, USA
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