Sonntag, 28. Juni 2015

Quo vadis, Europa? 

Man fragt sich dieser Tage, was der Sinn und Zweck der gescheiterten "Rettungs"-Verhandlungen gewesen sein soll. Was wir erleben ist eine Mischung aus Nicht-Verhandeln-Wollen, Erpressung und falschen Argumenten am laufenden Band.

Am 30. Juni soll der Ofen aus sein. Man ist also noch nicht einmal in der Lage, zu sagen, daß man die Frist auch um 4 Wochen oder mehr hätte verlängern können, um mehr Zeit zu gewinnen, damit man nach Lösungen hätte suchen können. Das geht nicht? Dann wollte man auch nicht verhandeln.

Warum wirft man altem, schlechtem Geld noch neues Geld hinterher? Warum nimmt man das Geld nicht, und setzt Investitionen in Gang, damit Griechenland wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen kann?

Was will man denn dann eigentlich erreichen?

Die Gläubiger, auch die in Übersee, verlangen Befriedigung ihrer Interessen um jeden Preis. Und das alleine wäre ja nichts Verwerfliches. 

Aber: Warum werden dann Forderungen gestellt, die die Rückzahlung der Kredite unmöglich machen müssen? Man fordert zum wiederholten Male die Senkung der Renten, die Senkung des Mindestlohnes. Man fordert aber nicht die Besteuerung der Superreichen in Griechenland, denn die sind ja eng verbandelt mit den anderen "Eliten" dieser Welt und werden ihre Interessen schon zu verteidigen wissen. Warum wird gefordert, die Mehrwertsteuer in Griechenland zu erhöhen, wo doch in diesem Land die Einzelhandelsumsätze im Keller sind? Da bricht doch dann noch mehr Umsatz weg. Wo soll denn da der Sinn sein?

Ist es daher nicht eher so, daß also gerade Deutschland mit seiner engstirnigen Austeritätspolitik die Spaltung Europas -geplant oder nicht- betreibt, um sich seine Vormachtsstellung zu bewahren? Hat Deutschland so viel Angst, daß andere aufstrebende Länder zu Deutschland wirtschaftlich aufschließen? Fällt den deutschen "Eliten" -wobei "Eliten" immer nur die sind, die sich dafür halten, die wahren Eliten sind woanders anzutreffen- nichts Besseres ein, als "divide et impera" zu betreiben?

Hier sind politische Entscheidungen nötig und nicht Endlos-Verhandlungen von engstirnigen Erbsenzählern, die die wahre Größe der Probleme nicht erkennen können, sondern nur die Spalter-Arbeit -für Andere?- betreiben, damit Europa schwach bleibt.

Ach, wie sagte doch einer der reichsten Männer der Welt -Warren Buffet-:

"Ja, wir führen einen Krieg gegen die Armen und wir werden ihn gewinnen!"

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