Dienstag, 1. September 2015

Toller Vorschlag!

Nun haben wir endlich mal gehört, wie die elende Nazi-Misere mit den Flüchtlingshassern zu lösen ist! Jakob Augstein, Erbe eines großen Namens und Anteilhalter beim SPIEGEL, hat es uns mitgeteilt: Die Schreihälse, die von anderer Stelle als "Pack" bezeichnet wurden, sollen doch besser gegen die Banken demonstrieren! 

Ja, Herr Augstein, da gebe ich ihnen Recht. Die soziale Schieflage in diesem Lande und auf dem gesamten Globus ist das eigentliche Problem, gar keine Frage. Aber was bedarf es, um das auch nur erkennen zu können? Oder daraus auch noch Schlüsse zu ziehen? 
Aufklärung tut not! Da liegt der Hase begraben. Solange eine Vielzahl der Menschen gar nicht die Bildung und die Kenntnisse haben, die Situation, in der sie leben, zu erkennen, solange wird sich gar nichts ändern, weder hier bei uns noch anderswo.

Solange Tageszeitungen mit großen Buchstaben massenweisen Absatz finden, wird sich nichts ändern.
Solange Flachfernseher mit noch flacherem Programm in den Wohnzimmern laufen, wird sich nichts ändern.
Solange völlig unsinnige, falsche und gefährliche Aussagen zu diesem Thema von "Politkern" abgesondert werden und damit den Nazis auch noch die Stichworte geliefert werden, wird sich nichts ändern.
Solange die Medienlandschaft in diesem Lande in der Hand weniger Konzerne ist, wird sich nichts ändern.
Solange die Spitzen dieser Medienkonzerne mit der Regierungschefin befreundet sind, wird sich nichts ändern.
Solange den Menschen das Gefühl vermittelt wird, es gäbe gesellschaftlich unter ihnen noch Menschen, auf die sie herabblicken und auf denen sie herumtrampeln dürfen, wird sich nichts ändern.
Solange in den Schulen immer nur das selbe Programm geboten wird, aber andere Kulturen und Humanität nicht vorkommen, wird sich nichts ändern.
Solange so ein reiches Land wie Deutschland von der Angst der Spießer regiert wird, sie müssten auch nur ein klein wenig von ihrem Wohlstand abgeben, wird sich nichts ändern. 
Solange hier tatsächlich wesentlich mehr Menschen arbeitslos sind, als in den offiziellen Statistiken verzeichnet, wird sich nichts ändern.
Solange dies alles und noch viel mehr so ist, wie es ist, wird sich nichts ändern, und auch niemand -außer ein paar Aktivisten, die dann eingekesselt werden- gegen die Banken demonstrieren.
Ach ja, die Banken sind gewiss ein Teil des Problems, aber eben nur ein Teil, und mit ihrer miesen Geschäftspolitik bedienen sie auch nur die Interessen ihrer von schrankenloser Gier zerfressenen Anteilseigner und Kunden.
Solange sich also an der Mentalität der Menschen nichts ändert, wird sich gar nichts ändern, Herr Augstein!

Ach, Herr Augstein, einen habe ich noch:

Solange ein bayerischer Innenminister sich unwidersprochen im Fernsehen hinstellen darf und solche Sätze wie diesen hier raushauen darf: "Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger", solange Herr Augstein, wird sich auch nichts ändern.

Labels: , , , , , , , , ,