Montag, 31. August 2015

Hallo China! Diktatur ist schwer, was?
        Oder: Der Grund für die "dicke Luft" in Peking ist gefunden!

Da habt ihr endlich auch mal so einen richtigen, hausgemachten Börsen-Crash, bei dem es so richtig rumst. Und was macht ihr? Ihr wißt nicht so recht, wem ihr die Schuld dafür in die Schuhe schieben sollt, nicht wahr?

Vor ein paar Tagen noch da waren es noch die bösen Amerikaner, die mit ihrer Fed genannten, privat organisierten Notenbank den Börsencrash bei euch ausgelöst haben sollen. Damals soll also die schlimme US-Notenbank mit ihrer seit langem angekündigten Zinserhöhung, die aber bis heute noch nicht umgesetzt worden ist, die Kursstürze bei euch ausgelöst haben. Mal abgesehen davon, daß das schon damals an den Haaren herbeigezogener Unfug war, bringt ihr euer diktatorisches Meinungsmanipulationssystem jetzt aber so richtig in Verruf! Ihr Pekinger präsentiert doch tatsächlich einen einzelnen, kleinen "Journalisten", der auch noch "gesteht", daß er durch die Verbreitung von Falschmeldungen die Kursverluste ausglöst habe.
Nach Angaben der dortigen Staatsmedien hat der Journalist gestanden mit seinen Berichten über den Aktienhandel die jüngsten, großen Kursverluste an den chinesischen Börsen ausglöst zu haben. Wang Xiaolu, so soll sein Name lauten,  von der Zeitschrift "Caijing", habe eingräumt, dass er mit von ihm verbreiteten "falschen Informationen" zu der quasi "Panik" an den chinesischen Aktienmärkten beigetragen habe und so das Vertrauen der Anleger "ernsthaft untergraben" hätte, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag. Damit habe er dem Staat und den Investoren große Verluste verursacht. Der Journalist Wang war nach dem jüngsten Börsencrash wegen Verbreitens falscher Informationen festgenommen worden.
Neben diesem Journalisten wurden laut Xinhua auch ein Beamter der Wertpapieraufsichtsbehörde sowie weitere 4 Männer festgenommen. Außerdem hätten 197 andere Verdächtige Strafen wegen des Verbreitens von Gerüchten über die Börsen sowie über die verheerende Explosionskatastrophe in Tianjin aufgebrummt bekommen. Zur Art der Strafen machte die Nachrichtenagentur keine Angaben.

Damit ist mal wieder schön gezeigt worden, daß das Leben und die Arbeit vor allem in den Medien einer Ein-Parteien-Diktatur extrem schwierig und anstrengend sein muss. Bis man am Ende alle Falschmeldungen wieder "eingesammelt" hat und die Propagandafront wieder begradigt hat, ist bestimmt ein sehr mühsamer Job. Die kommen bestimmt oft ins Schwitzen, die Propaganda-Experten in ihren Büros...kein Wunder also, daß in Peking immer so dicke Luft ist.

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