Samstag, 7. November 2015

Was der Michel so träumen könnte

Es sind diese Zeiten, in denen Aber-Tausende über den Balkan nach Österreich und Deutschland strömen und noch dazu an den Stränden der griechischen Ägäis-Inseln wiederum Aber-Dutzende ertrinken, wo sich Michel, der Träumer, so sehr viele Fragen stellt.

Seine Gedanken kreisen um die Menschen, die flüchten, um das eigene Land und um die Gesellschaft in diesem Land, so wie sie Michel und andere bisher kannten, aber vor allem kreisen seine Gedanken um die Politik, die in Berlin und München aufgeführt wird.

Der Michel ist besonders erschrocken über die doch vielen Menschen, die sich so feindselig und niederträchtig gegen die Flüchtlinge und gegen führende Politiker aussprechen, denen man ja sogar den Galgen gezeigt hat, an den man sie sich wünscht...
Menschen, daß weiß der Michel schon lange, haben unterschiedliche Meinungen, aber wo so gebrüllt und gegrölt wird, wo solcher Hass die Menschen regiert, da sieht er keine Zukunft, die wünschenswert ist. Wie stellen sich denn diese Schreihälse das so vor, meint Michel, wie das in diesem Land weitergehen soll? Mit lautem Parolengebrüll, aggresivem Auftreten und unglaublichen Lügen von denen, die gegen die Flüchtlinge sind, kann man doch keine Lösungen herbeibrüllen!
Und dann das Internet! Da toben sie sich aus, die "besorgten Bürger", die in Wahrheit außer Hass und Angst und Gewalt nichts zu bieten haben. Und schon gar keine Lösungen, die auch nur ein wenig mit Menschlichkeit zu tun haben. Da treten Leute auf, die selbst grundsätzlich nur Lügen, ja geradezu erfundene Geschichten ins Netz stellen, um Angst zu schüren. Da werden von anderen dann genau diese "Falschmeldungen" und Propagandasprüche auch noch weiter verbreitet, damit dieser Unsinn noch mehr Menschen erreicht.

Ist es denn nicht so, daß die Flüchtlinge sowieso nach Europa kommen, ob wir das wollen oder nicht? Muss eine vernünftige Politik nicht ihre Aufgabe darin sehen, mit dieser einfachen Tatsache umzugehen und die sich daraus ergebenden Probleme und Schwierigkeiten zu lösen? Stattdessen aber übt sich die deutsche Innenpolitik wie eigentlich fast immer in der streitbaren "Erarbeitung" von Scheinlösungen für Scheinprobleme. So beträgt z.B. der Anteil von Menschen aus "sicheren Drittstaaten" unter den ankommenden Menschen weniger als 3 Prozent! Hauptsache den grölenden Massen der Deppen-AfD und der "Pegida"-Experten wird "entgegen gearbeitet" und den unsäglichen Arumenten einer Minderheit im Lande wird genüge getan.
Sicher ist es auch so, daß die Zuwanderung in solch großer Zahl ein sehr große Belastung für das Land, seine Menschen und für die gesamte Gesellschaft darstellt. Aber so wie in Deutschland von fast allen Parteien Politik betrieben wird, wird nur die Verrohung und Brutalisierung befördert. Wenn das mal nicht sowieso das Ziel der Veranstaltung ist. Schließlich ist das alte Motto immer noch aktuell: "Divide et impera".
Je größer das Chaos und das Durcheinander, so leichter ist es für ganz bestimmte Kreise, man kennt sie auch als Industrie oder Konzerne oder einfach nur "Investoren", ihre wirtschaftlichen und finanziellen Interessen durchzusetzen. Geht es eigentlich nur darum? Ja, das tut es!
Schon aus dem alten Zweistromland gibt es Inschriften, in denen sich darüber beklagt wird, daß die Herrschenden immer nur an die (Geld-) Beutel der einfachen Leute wollen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert! Mit den Massen von Menschen, die ins Land kommen, wird doch nur der soziale Druck im Land erhöht. Der Beweis dafür ist doch ganz schlicht: Schon vor Wochen haben die Wirtschaftsvertreter dieses Landes "Ausnahmen" vom Minsdestlohn gefordert! Da sieht man doch gleich alles!
Was also sollte die Politik denn dann anders machen? Ist es nicht ganz einfach? Die Übung in Gerechtigkeit und Ausgleich in der Gesellschaft ist langwierig und daher nicht über Nacht zu schaffen, aber der einzige Weg, Ruhe und Friedlichkeit im Lande wiederherzustellen und zu bewahren! Wer aber immer nur dafür sorgt, daß die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet, und sich zunehmend größer werdende Teile der Gesellschaft von allem ausgeschlossen fühlen, der darf sich nicht wundern und beschweren, daß die Stimmung kippt, vor allem wenn die derzeitige Politik eher darauf aus ist, diesen simplen Stimmungen nachzugeben, als an die Wurzeln der Probleme zu gehen.

Grungsätzliche Änderungen sind nötig! Sonst gehen wir schlimmen Zeiten entgegen!

So möchte doch der Michel möglichst viele davon überzeugen, sich nicht mehr von der alten Frau Hausmeisterin, von vielen auch Frau Raute oder sogar "Mutti" genannt, in den Schlaf wiegen und sich nicht mehr von ihren Liedern benebeln zu lassen. Dabei geht es ihm nicht darum, die Menschen aufzuhetzen und auch nicht darum anderen Menschen den Galgen zu wünschen. Was sich für ihn ändern muss im Lande, ist die Kultur des Umgangs miteinander, die damit zu beginnen hat, daß niemand zurückgelassen wird in diesem angeblich wirtschaftlich so erfolgreichen Land, in dem es nach neuesten Erkenntnissen ja mindestens einen internationalen Konzern gibt, der mit umfassendem Betrug zu seinen Milliardengewinnen gekommen ist, was die ganze "Kultur" des Landes demonstriert, auf die diese Schreihälse ja so "stolz" sind.

Labels: , , , , , , ,