Donnerstag, 7. Januar 2016

CHINA? Die Talfahrt geht weiter, wird daraus der Absturz?

Am heutigen Tag gab es den kürzesten Börsentag in China. Bereits zum zweiten Mal in diesem noch jungen Jahr wurde der Handel an den chinesischen Börsen ausgesetzt. Heute sogar bereits nach 15 Minuten! Denn wieder einmal waren die Aktienkurse um sieben Prozent zurückgegangen, und wieder wurde dadurch der neue Automatismus, den Peking erst zum Jahresbeginn in Kraft gesetzt hatte, ausgelöst.

An den Börsen in Shanghei und Shenzhen ist der dortige Aktienindex am heutigen Morgen um mehr als sieben Prozent eingebrochen, und zwar bereits schon kurz nach Handelsbeginn. Daher kam, wie bereits am Montag, der neue Schutzautomatismus erneut zum Einsatz.

Im staatlichen, chinesischen Fernsehen CCTV hörte sich das so an:
"Die Börse hat heute fünf Prozent verloren, weniger als 15 Minuten nach Handelsbeginn. Der Handel wurde für eine Viertelstunde unterbrochen. Danach sank das Minus sofort auf sieben Prozent. Der Handelstag wurde vorzeitig beendet. Damit dauerte der Börsentag heute nur 15 Minuten."
Ausgelöst wurde der starke Kursrückgang dadurch, dass die chinensische Zentralbank die Abwertung des Yuan verstärkte. Die Zentralbank legte den neuen Kurs der Landeswährung zum Dollar auf 6,5646 Yuan fest, was einer neuerlichen Abwertung um 0,5 Prozent entspricht. Auslöser war, dass die chinesische Zentralbank die Abwertung der Landeswährung Yuan beschleunigte.
Die chinesische Notenbank legte den Mittelwert des Yuan zum Dollar auf 6,5646 Yuan fest. Zum Mittwoch ist das eine Abwertung von 0,5 Prozent. Es war zudem der achte Tag in Folge, an dem die Notenbank den Yuan schwächte. Grund ist die lahmende Konjunktur. 
George Soros, US-Milliardär und Investor sagte in einem Interview mit der US-Wirtschafts-Nachrichtenagentur Bloomberg, daß Chinas Regierung und Nationalbank mit der Yuan-Abwertung die eigenen wirtschaftlen  Probleme dem Rest der Welt aufdrängten. Nach Soros' Einschätzung müssten die Anleger weltweit Vorsicht walten lassen.
Mit der erneuten Währungsabwertung will China nach Einschätzung von Marktbeobachtern Analysten seiner heimischen Exportwirtschaft stützend unter die Arme greifen. Dadurch könnten aber auch andere Währungen, vor allem in Asien geschwächt werden. Diese Länder könnten dann ebenfalls gezwungen sein, ihre Währungen abzuwerten.

Auch die Rohstoffmärkte reagieren auf die deutlich nachlassende Nachfrage aus China mit großer Verunsicherung.
Die neuerliche Abwertung der chinesischen Leitwährung verstärkte die Ängste im Markt, dass die Wirtschaft der Volksrepublik spürbar schwächelt. Die Notenbank der Volksrepublik hatte den Yuan den achten Tag in Folge geschwächt, um der lahmenden Konjunktur Impulse zu verleihen.
Vor allem die Preise für Industriemetalle, wie zum Beispiel Kupfer, das vor allem in der Bauindustrie verwendet wird, kostete mit 4488 Dollar je Tonne zeitweise knapp drei Prozent weniger – 2015 war der Preis bereits um 25 Prozent eingebrochen. Zink und Nickel verbilligten sich in der Spitze jeweils um 4,6 und 3,5 Prozent auf 1475 und 8310 Dollar je Tonne. Der Preis für das Edelmetall Palladium, allem in Autokatalysatoren verbaut, und daher ebenfalls besonders konjunkturempfindlich ist, fiel um bis zu 2,4 Prozent auf eine Fünfeinhalb-Jahres-Tief von 495 Dollar je Feinunze.
Der Goldpreis fand dagegen nur schwer eine Richtung. Das Edelmetall, das gern in Krisenzeiten angesteuert wird, verteuerte sich in der Spitze um 0,8 Prozent auf ein Neun-Wochen-Hoch von 1102 Dollar je Feinunze. Im späteren Handelsverlauf rutschte der Preis dann allerdings knapp ins Minus
Ebenfalls erneut unter Druck gerieten die Preise für Rohöl. Die Sorte Brent -Nordseeöl- verbilligte sich um bis zu sechs Prozent auf 32,16 Dollar je Barrel (159 Liter) und kostete damit so wenig wie zuletzt Anfang April 2004. Der Preis für das US-Öl WTI rutschte in der Spitze um 5,5 Prozent auf ein Zwölf-Jahres-Tief von 32,10 Dollar je Fass ab. Die Aussicht auf ein anhaltendes Überangebot macht dem Ölpreis seit Monaten zu schaffen. Aufgrund der Überproduktion und der nachlassenden Nachfrage ist der Rohölpreis schon seit längerer Zeit unter starkem Druck.

Die Frage ist daher zu stellen: Wie weiter China? Oder was kann man von einer nominell kommunistischen Ein-Parteien-Diktatur erwarten? Wie ist denn die Lage in China wirklich? Wieviel von dem chinesischen Wirtschaftswunder sind denn nur potemkinsche Dörfer? Und welche Folgen hat das für den Rest der Welt?

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